Der Nikolaus

Fakten und Hintergrundwissen zum Nikolaus-Myhtos

Wenn der 6. Dezember naht, glänzen Kinderaugen, und vor der Tür stehen plötzlich blitzblank geputzte Stiefel, in der Hoffnung, dass diese in der Nacht mit Leckereien und kleinen Geschenken gefüllt werden. Doch wer war dieser ominöse „Niklaus“ wirklich, warum bekommt er jedes Jahr so viel Aufmerksamkeit, und warum bloß die Stiefel? Tauchen wir ein in die spannende Mischung aus Wahrheit, Mythos und lustigen Traditionen rund um den Heiligen Nikolaus.

Der echte Nikolaus

Ein Mann der Taten

Ja, den Nikolaus gab es tatsächlich! Er war ein christlicher Bischof, der um das 4. Jahrhundert in Myra lebte – das liegt in der heutigen Türkei. Nikolaus war bekannt für seine Güte, Hilfsbereitschaft und seine Leidenschaft, anderen zu helfen, insbesondere den Armen. Ein paar spannende Fakten über den echten Nikolaus:
  • 1. Wohltäter der Armen: Eine berühmte Geschichte erzählt, wie Nikolaus drei arme Mädchen vor einem Leben in Armut bewahrte, indem er heimlich Goldklumpen in ihre Strümpfe warf, die zum Trocknen aufgehängt waren. Hört sich das vertraut an? Ja, genau da beginnt die Tradition mit den Stiefeln und Geschenken!
  • 2. Wundervollbringer: Dem Nikolaus werden auch viele Wunder zugeschrieben, zum Beispiel, dass er während einer Hungersnot Kornsäcke auf magische Weise vervielfacht haben soll, um die Menschen zu retten.
  • 3. Schutzpatron: Der Nikolaus ist der Schutzpatron der Kinder, Seefahrer, Händler und sogar von Dieben (wobei Letztere vermutlich mehr um Vergebung bitten wollten).

Vom Heiligen zur Legende

Nach Nikolaus‘ Tod am 6. Dezember wurde er heiliggesprochen, und sein Leben inspirierte Generationen. Doch wie kam es, dass er zu dem wurde, den wir heute als „Nikolaus“ kennen?
  • Die Transformation: Im Mittelalter verbreiteten sich die Legenden um seine Wohltaten in ganz Europa. Insbesondere in Deutschland und den Niederlanden wurde Nikolaus zu einer beliebten Figur, die Kindern kleine Geschenke brachte.
  • Ein dicker Mann im roten Mantel? Dieses Bild vom Nikolaus ist eigentlich falsch, hat sich aber dennoch über die Jahrhunderte durchgesetzt. Der originale Nikolaus war weder dick noch trug er einen roten Mantel. Diese Vorstellung stammt von Santa Claus, der stark von der niederländischen Figur „Sinterklaas“ und später von Coca-Cola geprägt wurde. Nikolaus selbst war eher ein schlanker, bärtiger Bischof mit Mitra (der bischöflichen Kopfbedeckung) und Bischofsstab.

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Warum stellt man geputzte Stiefel vor die Tür?

Weißt du den Grund?

Traditionelle Füllung des Niklaus-Stiefels
Die Tradition der Stiefel hat ihren Ursprung in den Legenden um Nikolaus‘ geheime Gaben. Kinder stellten bereits im Mittelalter ihre Schuhe vor die Tür, damit diese vom Nikolaus mit Kleinigkeiten gefüllt wurden – so wie er Goldklumpen in den Strümpfen der armen Mädchen versteckt hat. Auf diese Weise sichert man sich symbolisch ein Stück vom Nikolaus-Segen. Früher gab es jedoch noch keine materiellen Geschenke, sondern hauptsächlich Nüsse, Äpfel und Mandarinen im Schuh.

Fun Fact:
Das Saubermachen der Stiefel war übrigens eine clevere Taktik der Eltern, um Kinder dazu zu bringen, wenigstens einmal im Jahr ihre Schuhe zu putzen. Wer seine Schuhe nicht putzt, bekommt auch keine Süßigkeiten. Und wer will darauf schon verzichten?

Nikolaus´ Begleiter

Der Kinderschreck und die Engel

Sack und Rute
Der Nikolaus kommt der Legende nach nicht allein. Zwei spannende Traditionen begleiten ihn:
  • 1. Knecht Ruprecht: In Deutschland ist dieser düstere Begleiter mit einem langen, dunklen Mantel der „Bad Cop“, der unartigen Kindern mit einer Rute droht. Diese brutale Variante wird heute kaum noch erzählt – aber damals war diese „schwarze Pädagokik“ üblich. Gemeinsam mit dem Nikolaus symbolisieren diese beiden Figuren „Gut und Böse“. Artige Kinder erhalten vom Nikolaus Geschenke, wie Nüsse, Äpfel, Lebkuchen oder kleine Spielsachen. Knecht Ruprecht hingegen droht ungezogenen Kindern mit der Rute – ihre „Vergehen“ stehen im großen, roten Buch, das der Nikolaus immer dabei hat. In einigen alten Legenden wird auch davon berichtet, dass Knecht Ruprecht besonders schlimme Kinder in seinen Sack steckt und mitnimmt – eine ziemlich erschreckende Vorstellung, die Kinder zur Besserung anregen sollte. In der heutigen Zeit werden die Kinder aber zum Glück nicht mehr mit Bestrafung eingeschüchtert, sondern mit einem positiven Belohnungssystem motiviert.
  • 2. Die Engel: In einigen Regionen wird der Nikolaus zusätzlich von Engeln begleitet, die Notizen haben, ob Kinder brav oder frech waren – ein Vorläufer des modernen „Elfs on the Shelf“.

Der Nikolaus weltweit

Die Tradition in anderen Ländern

  • In den Niederlanden heißt er „Sinterklaas“ und reist mit einem Boot an, begleitet von Helfern namens „Zwarten Pieten“.
  • In Italien wird die Nikolaus-Tradition von der Hexe Befana übernommen, die am 6. Januar Geschenke bringt.
  • In den USA wurde aus dem Nikolaus durch die niederländischen Einwanderer der populäre „Santa Claus“.
  • In Russland hat der Nikolaus einen eigenen Feiertag. Am 19. Dezember wird dem beliebtesten Heiligen der russisch-orthodoxen Kirche gedacht und man geht traditionell in die Kirche. Es handelt sich um rein religiöse Verehrung und es gibt keine Überraschungen im Stiefel.

Sinterklaas

Santa Claus

Hexe Befana

Hexe Befana

Fun Facts zum Nikolaus

Das hast du bestimmt noch nicht gewusst

  • Der Nikolaus und seine magische Geldbörse: Der Legende nach konnte Nikolaus Goldmünzen verschenken, ohne dass sein Geldsäckchen jemals leer wurde. Vielleicht war er schon der erste „Influencer“ mit einem unendlichem Budget?
  • Nikolaus und Orangen: Früher waren Orangen ein Luxusgut und daher ein typisches Nikolausgeschenk. Heute erinnern Mandarinen im Schuh noch an diesen Brauch. Aber ganz ehrlich: Welches Kind freut sich heutzutage noch über Mandarinen? Süßigkeiten und kleine Geschenke kommen definitiv besser an und sind die häufigeren Stiefel-Beigaben!
  • Nikolaus – Der heimliche Weihnachtsmann des Ostens: In der ehemaligen DDR wurde der Nikolaus eine Zeit lang durch den „Väterchen Frost“ ersetzt, weil Heilige nicht zur sozialistischen Ideologie passten. Der Nikolaus ist aber trotzdem geblieben – einfach undercover.
  • Ein Mann und ein Meme: In vielen Ländern hat der Nikolaus nichts mit Weihnachten zu tun. Trotzdem landet er jedes Jahr als Weihnachtsmann-Missverständnis in globalen Memes.
  • Nikolaus war ein echter „Social-Media-Star“ des Mittelalters: Über keinen anderen Heiligen ranken sich so viele Geschichten und Gerüchte wie um den Nikolaus. Hätte es damals Twitter gegeben, wäre er sicher #1 in den Trends gewesen.
  • Die spinnen die Finnen: In Finnland wird der Nikolaus als „Joulupukki“ bezeichnet, was „Weihnachtsbock“ bedeutet. Kein Scherz, die Finnen glauben, dass er früher als Ziegenbock verkleidet kam.

Fazit zum Nikolaus

Das macht ihn so spannend

  1. Der Nikolaus ist eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Religion und kulturellen Mythen. Während der echte Nikolaus ein bescheidener Mann war, der Gutes tat, wurde seine Geschichte über die Jahrhunderte mit einer Prise Magie und Tradition angereichert. Also: Putz deine Stiefel, denn wer weiß – vielleicht findest du auch eine schöne Überraschung darin! Ansonsten hast du wenigstens wieder blitz-blanke Schuhe!

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