Wer hat den Weihnachtsmann erfunden?

Der Weihnachtsmann – wer kennt ihn nicht? Der weißbärtige Mann im roten Mantel steht wie keine andere Figur für den Geist der Weihnachtszeit. Doch wusstest du, dass seine Entstehung eine faszinierende Reise durch Geschichte, Religion und Popkultur ist? In diesem Artikel erfährst du, wer den Weihnachtsmann erfunden hat, welche Einflüsse dabei eine Rolle spielten und warum er heute aussieht, wie wir ihn kennen.

Die Ursprünge des Weihnachtsmanns gehen weit zurück in die Zeit des frühen Christentums. Im 4. Jahrhundert lebte der heilige Nikolaus von Myra, ein Bischof, in der heutigen Türkei. Er war bekannt für seine Wohltätigkeit und Hilfsbereitschaft. Besonders beeindruckend ist die Legende, in der er arme Familien mit heimlich geschenktem Gold vor dem Ruin bewahrte. Seine Großzügigkeit brachte ihm den Ruf eines Schutzpatrons der Kinder und der Seeleute ein.

Nach seinem Tod am 6. Dezember entwickelte sich dieser Tag zum Gedenktag, an dem Kinder Geschenke erhielten. Vor allem in den Niederlanden wurde der Nikolaus als „Sinterklaas“ verehrt. Seine Geschichten und Bräuche wurden von niederländischen Auswanderern in die USA gebracht – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur modernen Weihnachtsfigur.

Im Amerika des 19. Jahrhunderts verschmolzen verschiedene Traditionen und Bräuche miteinander. Aus „Sinterklaas“ wurde Santa Claus, der zunächst vor allem in Gedichten und Geschichten beschrieben wurde. Einer der wichtigsten Meilensteine war das Gedicht „Als der Nikolaus kam“ vom US-amerikanischen Autor Clement Clarke Moore aus dem Jahr 1823. In diesem Werk tauchen viele Elemente auf, die wir heute mit dem Weihnachtsmann verbinden: der Schlitten, die Rentiere und der Besuch durch den Schornstein. Santa Claus wurde zu einer freundlichen, fast märchenhaften Figur, die vor allem Kinder glücklich machen sollte.

Das ikonische Bild des Weihnachtsmanns, das du heute kennst, wurde maßgeblich in den 1930er-Jahren geprägt. Der schwedisch-amerikanische Illustrator Haddon Sundblom entwarf die berühmten Coca-Cola-Werbeanzeigen, die Santa Claus als fröhlichen, rundlichen Mann mit weißem Bart, rotem Mantel und schwarzen Stiefeln zeigten.

Obwohl Coca-Cola die Figur des Weihnachtsmanns nicht „erfunden“ hat, trug die weltweite Verbreitung dieser Darstellung dazu bei, dass dieses Bild zur globalen Standardvorstellung wurde. Sundbloms Weihnachtsmann symbolisierte Wärme, Freude und Großzügigkeit – genau die Werte, die Weihnachten verkörpern soll.

Während der Weihnachtsmann in den USA und vielen anderen Ländern fest etabliert ist, gibt es in anderen Kulturen alternative Figuren, die für die Bescherung zuständig sind. Hier einige Beispiele:

• Deutschland und Österreich: In vielen Regionen bringt das Christkind die Geschenke. Es wird oft als engelsgleiches Wesen dargestellt und steht für den religiösen Ursprung des Weihnachtsfestes.
• Italien: Hier sorgt die Hexe La Befana am 6. Januar, dem Dreikönigstag, für Geschenke. Der Legende nach sucht sie das Christkind und belohnt auf dem Weg dorthin brave Kinder.
• Skandinavien: Der Julbock oder die Figur des „Jultomte“ – ein koboldähnliches Wesen – bringt die Geschenke.

Diese Vielfalt zeigt, wie unterschiedlich und gleichzeitig faszinierend die Weihnachtstraditionen auf der Welt sind.

Die Frage „Wer hat den Weihnachtsmann erfunden?“ lässt sich nicht eindeutig beantworten, da er aus einer Mischung religiöser und kultureller Einflüsse entstanden ist. Fest steht, dass die Figur des Weihnachtsmanns über Jahrhunderte gewachsen ist. Von den Legenden um den heiligen Nikolaus über die niederländischen Sinterklaas-Traditionen bis hin zur modernen Werbung – der Weihnachtsmann vereint Elemente aus verschiedenen Kulturen. Seine Botschaft bleibt jedoch zeitlos: Großzügigkeit, Freude und das Besinnen auf das Wesentliche. Ob du an den Weihnachtsmann, das Christkind oder eine andere Tradition glaubst – sie alle laden dazu ein, die Magie der Weihnachtszeit zu feiern.